Fritz Henkel und seine Mitarbeiter:innen
Die Menschen hinter dem Unternehmen
„Das Beste, das durch mein Werk gemacht wurde, ist nicht meinen Gedanken entsprungen, sondern meinen Mitarbeitern im gegenseitigen Zusammenarbeiten.“
Unternehmensgründer Fritz Henkel blickt zum 50. Firmenjubiläum auf sein Lebenswerk zurück, 1926Die Belegschaft
Hinter dem Erfolg von Henkel standen auch zu Lebzeiten von Fritz Henkel die Mitarbeiter:innen.. Durch ihren Einsatz in Produktion, Verwaltung und Entwicklung sowie im Vertrieb trugen sie entscheidend zum Wachstum des Unternehmens bei. Ohne sie wäre der spätere internationale Erfolg von Henkel undenkbar gewesen. Dieser Themenbereich bietet einen Einblick in den Arbeitsalltag der Henkelaner.
Arbeiter:innen
Zu den Arbeiter:innen zählten das gesamte handwerkliche Personal (ausgenommen der leitenden Mitarbeiter:innen) und alle ungelernten Hilfskräfte. Ab 1925 bildete Henkel Schlosser, Dreher, Klempner, Schreiner und Drucker aus.
Angestellte
In den ersten Jahrzehnten der Firma handelte es sich bei den Angestellten um einen kleinen Kreis der Mitarbeiter:innen. Zu ihnen gehörten das Büropersonal, die Henkel-Reisenden, aber auch leitende Mitarbeiter der Produktion und der Werkstätten, und später auch die Feuerwehrleute und die sogenannten Wanderlehrerinnen.
Im Gegensatz zu den Arbeiter:innen wurden den Angestellten gewisse Privilegien zugestanden. So erhielten sie zu Bildungszwecken die Zeitung „Düsseldorfer Stadtanzeiger“ und nach dem Umzug der Firma nach Holthausen (1900), ein kostenloses Mittagessen.
Außendienst
1887 – damals wurde Henkel’s Bleich-Soda schon an 280 Orten abgesetzt – wurde der erste hauptberufliche Henkel-Reisende eingestellt. Die Reisenden waren Außendienstmitarbeiter, die zunächst in Deutschland Henkel-Produkte bei den Händlern bewarben und vertrieben, später auch im Ausland.
Eine Ergänzung zu den Henkel-Reisenden bildeten ab 1914 die sogenannten Wanderlehrerinnen. Sie gingen von Tür zu Tür und demonstrierten den Hausfrauen die praktische Anwendung der Henkel-Produkte. Ab den 1920er Jahren wurden hierfür sogar eigene Lehrinstitute eingerichtet.
Die Belegschaft wächst
Menschen bei Henkel
Erfolgsfaktor Zusammenhalt
Für Fritz Henkel waren seine Mitarbeiter:innen die Basis des Unternehmenserfolgs.
Der Unternehmensgründer legte dabei großen Wert auf eine feste und zuverlässige Stammbelegschaft. Dafür war er bereit, höhere Löhne zu zahlen und seinen Mitarbeitenden ein breit gefächertes „Wohlfahrtsangebot“ zu bieten.
Das zahlte sich für beide Seiten aus: Die Henkelaner profitierten von den Zusatzleistungen und Fritz Henkel konnte gute Arbeitskräfte langfristig im Unternehmen halten.
Mehr zum Thema soziale Leistungen findet Ihr weiter unten.
Ein nahbarer Chef
Fritz Henkel forderte diszipliniertes Arbeiten von sich und seinen Henkelanern, sorgte sich aber auch um das Wohlbefinden und das Betriebsklima unter seinen Mitarbeiter:innen. Der Unternehmensgründer scheute dabei keinesfalls den direkten Kontakt zu seiner Belegschaft: Der „alte Herr“ (wie Fritz Henkel mit einem Augenzwinkern genannt wurde) machte täglich einen Rundgang über das Werksgelände. Er ging auf seinen Kontrollgängen freundlich grüßend durch alle Abteilungen, konnte dabei jedoch auch deutliche Worte finden, wenn ihm etwas missfiel. Viele Mitarbeitende nahmen diese Nahbarkeit des „alten Herrn“ als Zeichen des gegenseitigen Respekts und der Wertschätzung wahr.
Am Arbeitsplatz
Bereits in den ersten Jahrzehnten nach Firmengründung gab es eine Reihe verschiedener Berufe bei Henkel. Den weitaus größten Anteil der Belegschaft machten die Arbeiter:innen aus. Dabei übernahmen die Arbeiter die körperlich anspruchsvolleren Aufgaben in der Produktion und in den Werkstätten. Die Arbeiterinnen waren vor allem in der Produktabfüllung und -verpackung sowie in der Wäscherei und den Küchen tätig.
Die zunächst wenigen Angestellten waren in den Büros sowie – ab 1905 – im Labor beschäftigt.
Aus Überzeugung
Fritz Henkel war überzeugt, dass es seinem Unternehmen und ihm nur gut gehe, wenn es auch seinen Mitarbeiter:innen gut geht. Diese Haltung prägte die Personal-, Gehalts- und Lohnpolitik, aber auch die Sozialpolitik des Unternehmens. Schnell hatte Henkel in Düsseldorf und Umgebung den Ruf, ein großzügiger Arbeitgeber zu sein, der für „seine Leute“ sorgte. Das half dem Unternehmen zum einem dabei, Mitarbeiter:innen an sich zu binden, zum anderen aber auch, neue Arbeitskräfte zu werben. Oft brachten Henkelaner ihre Verwandten und Bekannten „in der Fabrik“ unter.
Gut informiert
Ab August 1914 erschien die Henkel-Zeitschrift „Blätter vom Hause“, eine der ältesten Firmenzeitschriften für Mitarbeiter:innen in Deutschland, in einer Auflage von 950 Exemplaren. Sie sollten die Angestellten im Außendienst über die Ereignisse bei Henkel informieren sowie die Verbundenheit mit dem Unternehmen stärken. Während des Ersten Weltkriegs dienten die „Blätter vom Hause“ als Bindeglied zwischen der Firma und ihren als Soldaten einberufenen Mitarbeitern.
1914: Erste Ausgabe
1928: Sonderausgabe anlässlich des 80. Geburtstags von Fritz Henkel
1930: Sonderausgabe anlässlich des Todes des Firmengründers
Den Mitarbeiter:innen verpflichtet
Als sozial eingestellter Unternehmer erkannte Fritz Henkel, dass die staatliche Altersvorsorge in Deutschland für ein angemessenes Leben im Ruhestand nicht ausreichend war. Deswegen stifteten er und später auch seine Söhne mehrere Pensionsfonds für ihre Mitarbeiter:innen – zunächst für die Angestellten und dann für die Arbeiter:innen. Anlässe waren Jubiläen und Geburtstage.
Lebendiges Erbe
Fritz Henkels Erbe prägt uns bis heute. Im letzten Themenbereich findet Ihr ausgewählte Beispiele dafür.